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Eine hochspannende Erfolgsgeschichte

Ein Trio von WT Energiesysteme Riesa greift in Sachsens Unternehmerpreis-Wettbewerb nach der »Träumenden« – mit Argumenten, die elektrisieren.

Als die langjährige »Sachsenarena« in Riesa, mit 20.000 Sitz- und Stehplätzen eine der größten Veranstaltungshallen Sachsens, 2023 einen neuen Namenssponsor bekam, konnten mit »WT Energiesysteme Arena« wenige etwas anfangen. Dabei hatte der Spezialist für Planung, Errichtung, Wartung und Modernisierung von Umspannwerken bereits eine beachtliche Entwicklung aufzuweisen und der Chef Dietmar Tietz es im Wettbewerb »Sachsens Unternehmer des Jahres« unter die besten drei geschafft. 2002 von ihm und Wolfgang Weber mit zwei Beschäftigten gegründet, bilanzierte das Unternehmen 20 Jahre später mit 75 Leuten einen Umsatz von 40 Millionen Euro: mit Umspannwerken - vorzugsweise für Solar-, Wind- und Biogasanlagen - sowie dazugehörigen Schaltschränken.

Doch das ist nichts gegen die Erfolgsgeschichte der letzten drei Jahre. WT zählt nunmehr 110 Beschäftigte sowie acht Azubis am Sitz in Riesa und im Dresdner Büro und peilt im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz von 150 Millionen Euro an. Der 61-jährige Diplomingenieur räumt freimütig ein, von der Neuausrichtung der Politik hin zu erneuerbarer Energie profitiert zu haben, »und von wachsender Sensibilität der Bevölkerung gegenüber dem Klimawandel«.

»Dieser Prozess ist unumkehrbar«, ist sich Geschäftsführer Michael Bohnefeld sicher - trotz manch gegenteiliger Wortmeldung aus dem konservativen Lager. »In der Energieerzeugung kannst Du den Hebel nicht einfach so umlegen«, sagt der 46-Jährige, der mit Marek Reschke (45) das rein sächsische Chef- und Bewerbertrio komplettiert.

»Wir müssen mehr ab- als zusagen«

Ihr Unternehmen hat bislang 240 Umspannwerke ans Netz gebracht. Mittels Transformatoren wird dort Energie aus Kraftwerken oder anderen Erzeugungsanlagen von der Höchstspannung (220 oder 380 Kilovolt) auf 110 KV und weiter in regionale Mittelspannung (10, 20 oder 30 KV) umgewandelt und weitergeleitet. Pro Jahr kommen etwa 40 Anlagen hinzu - künftig auch eine für 380 KV. »Unsere Aufträge reichen bis Mitte 2026«, freut sich Bohnefeld, »wir müssen mehr ab- als zusagen«.

Der Erfolg ist kein Selbstläufer. Durch strategische Zukäufe von vier Betrieben in Meißen, in Dresden-Cossebaude und in Lindenau bei Ortrand hat sich WT Energiesysteme nicht nur personell verstärkt, sondern auch unabhängiger gemacht. Tietz nennt Bereiche wie Montage, Wartung und den Bau von Hochstrom-Schaltschränken. Der gelernte Elektromonteur denkt künftig auch an Batteriespeicher aus eigener Produktion. 

»Aber der Schlüssel zum, Erfolg sind die Menschen«, sagt Tietz. Seiner Belegschaft aus einem halben Dutzend Ländern wird einiges geboten: auch familienfreundliche, flexible Arbeitszeit, betriebliche Altersvorsorge von 150 Euro im Monat, bezahlte Kitaplätze, Gesundheitschecks, Massageprogramme, Fahrsicherheitstrainings. Tietz & Co engagieren sich zudem als Sponsor für Sportvereine, mehrere Hospize, die Dixielandmeile in Dresden.

Erweiterung für 30 Millionen Euro geplant

Obwohl das Unternehmen seinen Neubau in Riesa erst vor drei Jahren bezogen hat, »platzen wir schon wieder aus allen Nähten«, sagt Tietz. Das Unternehmen will sich für 30 Millionen Euro erweitern - auch um eine weitere Werkhalle, eine Kantine, Parkplätze und perspektivisch um ein Ausbildungszentrum mit Trainings-Umpannwerk. Mitte April ist der 1. Spatenstich für den Bürokomplex geplant. 

»Wir sind verdammt stolz auf das, was wir geleistet haben«, sagt Tietz. Er sei schon traurig gewesen, einst so knapp an der »Träumenden« vorbeigeschrammt zu sein. Er und Bohnefeld fahren manchmal gemeinsam Angeln. Womöglich haben sie ja beim 2. Versuch Sachsens Unternehmerpreis am Haken.

Der Wettbewerb „Sachsens Unternehmer:in des Jahres“ ist eine Initiative von Sächsischer Zeitung, Freier Presse, Leipziger Volkszeitung und MDR sowie von Volkswagen Sachsen, LBBW, der Schneider + Partner Beratergruppe, der Gesundheitskasse AOK Plus und »So geht sächsisch«. 

Text: Michael Rothe

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