Teilnehmer

Dr. Gregor Scheffler

Ingenieurbüro Dr. Scheffler & Partner GmbH

geschäftsführender Gesellschafter

Aus welchen Gründen sollten Sie die Auszeichnung »Sachsens Unternehmer:in des Jahres« erhalten?

Wir hören häufig von großen Unternehmen oder von Unternehmen mit einer sehr steilen Entwicklung. Viele Regelungen und Gesetze orientieren sich an den Gegebenheiten großer Unternehmen. Im Alltag der Menschen und auch in den Zahlen der Kommunen sind es gerade die kleinen und mittleren Unternehmen, die unsere Wirtschaft unterhalten, die in ihren Regionen wirken und oft auch mehr sind, als nur Arbeitgeber und Arbeitsplatz.
Bei Sachsens Unternehmer:in des Jahres geht es um Unternehmer-Persönlichkeiten, die mit ihrem Unternehmen etabliert und in Sachsen und darüber hinaus erfolgreich sind, die ihre Unternehmen weiterentwickeln, im weitesten Sinne Besonderes leisten und sich über ihr Unternehmen hinaus engagieren.

Ich bin Unternehmer mit Leidenschaft. Denn: Ich möchte gestalten – mit Menschen und für Menschen. Ich habe die Vision von einem Arbeitsumfeld, das geprägt ist von zugewandtem und wertschätzendem Umgang, von Lösungsorientierung und Anspruch, von Lernbereitschaft und Kritikfähigkeit, von Verlässlichkeit und Vertrauen. Ein solches Arbeitsumfeld führt zwangsläufig zu Erfolg – sei es in wirtschaftlicher oder sei es in gesellschaftlicher oder sozialer Hinsicht.

Seit über 8 Jahren arbeite ich mit dieser Vision äußerst konsequent an mir selbst und an meinem Unternehmen, dessen Nachfolge ich 2016 angetreten habe und das in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert. Die größten Herausforderungen, denen ich mich und uns bei meiner Übernahme gegenübersah, waren der Generationenübergang mit dem schrittweisen Ausscheiden erfahrener Projektleiter, die fachliche und methodische Weiterentwicklung unserer Ingenieurdienstleistungen und die Gewinnung und Bindung neuer Kolleginnen und Kollegen in einem sich stark verändernden Arbeitsmarktumfeld.

Diesen Herausforderungen bin ich mit einer langfristig ausgerichteten Strategie begegnet: Meine Grundwerte als Basis der Unternehmenskultur, eine klare Unternehmenskultur als Geländer und Kompass im Alltag – für Marketing, Akquise und Kundenbindung ebenso wie für Personalauswahl und -führung. Im Zentrum steht die Stärkung der Eigenverantwortung aller Kolleginnen und Kollegen durch Klarheit und Konsequenz einerseits und durch Vertrauen und Bestärkung andererseits. Die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Persönlichkeiten und ihren individuellen Stärken hat nicht nur mein Selbstverständnis, sondern auch unsere Zusammenarbeit und unseren Zusammenhalt deutlich verbessert.

In dem Prozess gab es natürlich auch Schwierigkeiten und Rückschläge. Jede Veränderung muss im Kopf beginnen. Nicht Jede bzw. Jeder freut sich über Veränderungen und steht diesen aufgeschlossen gegenüber. Und nicht alle Menschen teilen zwangsläufig meine Vision und/oder sind empfänglich für meinen Führungsstil. Einige Kolleginnen und Kollegen verließen das Unternehmen und hinterließen Lücken, die es kurzfristig zu stopfen und mittelfristig zu schließen galt. Die größte Herausforderung besteht darin, angesichts des fordernden Tagegeschäftes die strategischen Ziele trotzdem weiterzuverfolgen und trotz kurzfristiger Rückschläge an der langfristigen Strategie festzuhalten. Das war und ist keineswegs einfach.

Wenn ich heute auf mein Unternehmen und auf meine Kolleginnen und Kollegen blicke, dann bin ich sehr stolz auf das, was ich und wir erreicht haben. Wir sind wirtschaftlich erfolgreich und wachsen langsam, aber kontinuierlich. Das Jahr 2024 war bislang das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr der Unternehmensgeschichte. Wir sind ein gefragter Ingenieurdienstleister in unserer Region, und sind darüber hinaus auch deutschlandweit als Experten und Spezialisten geschätzt und gefragt. Dieser Erfolg ist die Basis für das vielfältige Engagement, beispielsweise bei der Ingenieurkammer Sachsen im Rahmen der Task-Force Kommunale Wärmeplanung oder dem Forum für klimaneutralen und bezahlbaren Wohngebäudebestand, bei der Wissenschaftlich-Technischen Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege (WTA), bei der Feuchtenormung am DIN oder auch bei Bildungsträgern wie EIPOS oder dem Energie- und Umweltzentrum in Springe wirken darüber hinaus regional und überregional. Und er ermöglicht uns, neue Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen, auf deren Basis wir wachsen und uns weiterentwickeln.

Wir gestalten täglich neu ein attraktives Arbeitsumfeld mit Humor und gegenseitiger Unterstützung, mit Anspruch, Verantwortungsübernahme und Leistungsbereitschaft. Das alles ist das Ergebnis der vielen kleinen und größeren Veränderungsprozesse, die ich angeschoben und gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen vollzogen habe und auch weiterhin vollziehen werde.

Mit meiner Auszeichnung würdigen Sie die Konsequenz und die Resilienz mit der ich meine Vision bis heute verfolge und die sicher beispielgebend für viele Unternehmerinnen und Unternehmer ist. Sie unterstreichen und bestärken die Umsetzung mittel- und langfristiger Strategien für unternehmerischen Erfolg, in dessen Zentrum die Menschen stehen, die ihn erarbeiten. Sie setzen damit einen Gegenpol zu den häufig kurzfristigen Erfolgszielen großer Konzerne, die nachhaltigen Entwicklungen oft im Wege stehen. Und Sie bestärken mit dieser Anerkennung all jene Unternehmerinnen und Unternehmer, die vor großen Herausforderungen stehen, diese in der Folge vieler kleiner Schritte anzugehen und trotz eintretender Rückschläge konsequent weiter zu verfolgen.

www.ib-scheffler.de

Foto: Julia Funke

 

 

 

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